liebe leser*innen,
da ist es nun also – das jahr 2023. die erde hat sich wieder einmal um die sonne gedreht und eigentlich ist alles beim alten: die diet culture versucht uns zu verklickern, dass wir noch ungefähr 2 wochen haben, um die sogenannten „weihnachtspfunde“ von unseren bäuchen zu trainieren und 2023 unter dem stern des laufbandes steht. währenddessen verharmlosen influencer*innen medizinische schönheitseingriffe und irgendein neoliberaler spaten erklärt wie wir im jahr 2023 alles viel effizienter machen und uns in der elenden leistungsgesellschaft noch hilfreicher verdinglichen können. statt new year, new me und leistungs- oder beautywahn befinden wir uns in einer neuen ausgabe mantis magazine. zeit den selbstverbesserungszwang hinter uns zu lassen und mal wieder ein, zwei stunden mit der crew am küchentisch zu hängen und sich gegenseitig vorzulesen.
während ich dieses editorial schreibe, hat die besetzung in lützerath den tag x ausgerufen und alle welt schaut nach lützerath. an diesem dorf verläuft die 1,5 grad grenze und wir alle wissen, wie verheerend die bisherigen klimaschäden bereits sind. der kampf um klimagerechtigkeit wird global geführt und ist allerorts ein feministischer! daher haben die gottesanbeterin und ich eine bitte an euch: fahrt in den lützi, wenn ihr könnt, liefert sachspenden und macht ordentlich krach in den sozialen medien und euren umfeldern. liebste grüße an die vielen finta* personen in den baumhäusern und hinter den barrikaden. euch allen gilt unsere vollste solidarität! lützi bleibt!
doch dabei nicht genug revolutionsromantik! seit vielen monaten weht der wind einer feministischen revolution im iran. es winkt ein ende des schah regime und all seiner grausamkeiten. irgendwie scheinen viele westliche linke und feminist*innen eine revolution noch nicht zu erkennen, wenn sie passiert. manchmal müssen wir die köpfe auch aus den theorie werken hochragen lassen und die praxis beobachten. auch hier gibt es wichtige möglichkeiten der unterstützung in form von spenden, teilen von internetzugängen und soli-events. ich denke an meine feministischen genoss*innen im iran und ihre lebensnotwendigen kämpfe. bitte bleibt so stark. jin, jiyan, azadî!
wir sehen also überall in der welt immer wieder die bestrebungen für ein gutes leben. lasst uns auch 2023 kämpferisch und hoffnungsvoll bleiben. wir haben noch viel zu tun.
an intersectional feminist magazine
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